Auswirkungen von Krebserkrankungen bei Kindern auf Paare
July 2012
Eine Krebserkrankung hat große Auswirkungen auf eine Ehe oder Partnerschaft. Nach einer Krebsdiagnose empfinden beide Partner möglicherweise Trauer, Angst, Wut oder sogar Hoffnungslosigkeit.
Die Auswirkungen der Krebserkrankung unterscheiden sich je nach Paar. Die Beziehung einiger Paare wird dadurch gestärkt, dass sie sich den Herausforderungen der Krankheit gemeinsam stellen. Bei anderen kann der durch die Krebserkrankung entstehende Stress neue Probleme verursachen oder bestehende Probleme verschärfen.
Mit dem Partner
Auswirkungen auf Paare
Die Anforderungen der Behandlung Ihres Kindes und der gemeinsamen Haushaltsführung können, wenn Sie oft nicht da sind, bedeuten, dass Sie einander seltener sehen, obwohl gerade in dieser Zeit die gegenseitige Unterstützung besonders wichtig ist. Außerdem können Sie beide unter emotionalem Stress leiden. Es ist normal, auf unterschiedliche Weise mit Stress umzugehen, aber diese Unterschiede können zusätzliche Schwierigkeiten hervorrufen. Möglicherweise sind Sie bei wichtigen Themen häufiger nicht einer Meinung oder haben das Gefühl, dass die Spannungen in Ihrer Beziehung sich verstärken. Dies ist eine Erfahrung, die Eltern von kranken Kindern häufig machen, aber sie ist dennoch schmerzhaft und frustrierend. Es ist wichtig, dass Sie sich die Zeit nehmen, miteinander über Ihre Gedanken, Gefühle und Erfahrungen zu sprechen.
Beziehungen stark halten
Beziehungen geraten oft unter Druck und sind Belastungen ausgesetzt, wenn ein Kind Krebs hat. Folgende Tipps können hilfreich sein:
- Halten Sie die Kommunikationswege offen. Eltern haben oft unterschiedliche Strategien im Umgang mit Belastungen. Sprechen Sie darüber, wie Sie beide jeweils am besten mit Stress umgehen können. Nehmen Sie sich Zeit füreinander, auch wenn die Zeit knapp ist.
- Wenn die Spannungen zwischen Ihnen und Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin zum Problem werden, sprechen Sie mit dem Arzt Ihres Kindes, einem Sozialarbeiter oder einem Psychotherapeuten.
- Denken Sie daran, dass alle Menschen anders mit Belastungen umgehen. Wenn Ihr Partner oder Ihre Partnerin also weniger erschüttert erscheint als Sie, bedeutet das nicht, dass er oder sie weniger leidet.
- Denken Sie daran, dass alle Menschen anders mit Belastungen umgehen. Wenn Ihr Partner oder Ihre Partnerin also weniger erschüttert erscheint als Sie, bedeutet das nicht, dass er oder sie weniger leidet.
- Nehmen Sie sich möglichst Zeit für besondere gemeinsame Momente. Versuchen Sie, Kraft aus den gemeinsamen Erfahrungen und dem bereits Erlebten zu ziehen. Das kann Ihnen helfen, optimistischer und hoffnungsvoller in die Zukunft zu gehen.
„Einmal mussten wir eine wichtige Entscheidung für die Behandlung unseres Kindes treffen. Mein Mann und ich hatten völlig unterschiedliche Ansichten. Wer entscheidet in so einem Fall? Wir hatten beide eine Stimme, keine hatte mehr Gewicht … Da haben wir uns entschlossen, einen Paartherapeuten aufzusuchen. So hatten wir einen geschützten Raum für Diskussionen.“ Jessica
Mit Ihrem Ex-Partner bzw. dem anderen Elternteil Ihres Kindes
Es ist wichtig, dass der andere Elternteil Ihres Kindes bei seiner Pflege einbezogen wird. Das kann jedoch zusätzlichen Stress verursachen. Sie müssen sich auf einmal auf den anderen Elternteil Ihres Kindes verlassen, obwohl Sie keinen freundschaftlichen Umgang mehr pflegen. Sie müssen sich möglicherweise Problemen oder Personen stellen, denen Sie sich bislang einfach entzogen haben. Manchmal kommen die Gefühle, die Sie am Ende Ihrer Beziehung hatten, wieder hoch. Wenn Sie zurzeit keine Beziehung haben, kann es schwierig sein mitanzusehen, dass andere Eltern von ihren Partnern unterstützt werden, während Sie allein zurechtkommen müssen. Es ist schwierig, mit Ihrem Ex-Partner oder Ihrer Ex-Partnerin umzugehen. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, sich hinsichtlich der Pflege Ihres Kindes mit Ihrem Ex-Partner abzustimmen, wenden Sie sich an den Arzt, Sozialarbeiter oder psychologischen Berater Ihres Kindes
Mögliche Veränderungen
Rollen:
Einer der Partner kann versuchen, die Kontrolle zu übernehmen, indem er zum „Experten“ für einen bestimmten Aspekt der Krankheit wird. Möglicherweise versucht er, die Verwaltung des Behandlungsplans oder die Kommunikation mit dem Behandlungsteam zu übernehmen. Wenn Ihnen beiden das recht ist, kann es Ihnen helfen, mit der Krankheit umzugehen. Es ist jedoch wichtig, sich die Wünsche und Bedürfnisse des jeweils anderen anzuhören und flexibel zu bleiben.
Emotionale Bedürfnisse:
Die Partner können unterschiedliche emotionale Bedürfnisse haben, die sich häufig ändern. Aber möglicherweise müssen sich beide Partner zusätzlich vergewissern, dass sie noch immer geliebt werden. Paare müssen sensibel mit den veränderlichen emotionalen Bedürfnissen umgehen, die mit einer Krebsdiagnose einhergehen. Eventuell sollten die Partner allein mit einem Experten, z. B. einem Therapeuten oder Berater, sprechen. Partner, die einen geliebten Menschen pflegen, haben möglicherweise Schwierigkeiten, bestimmte Gefühle auszudrücken, weil sie Angst haben, den Partner zu verletzen oder zu überfordern. Außerdem ist es wichtig, dass der an Krebs erkrankte Partner seine Gefühle einer Person gegenüber ausdrücken kann, die mit der Intensität dieser Gefühle umgehen kann, ohne überfordert zu sein.
Zukunftspläne:
Krebs verändert die Hoffnungen und Träume von Paaren oft grundlegend. Ihre Pläne für den Ruhestand, Reisen oder weitere Kinder können sich ändern. Das kann Trauer oder sogar Wut hervorrufen. Es hilft, die Prioritäten neu zu überdenken und gemeinsam neue, kurzfristige Ziele festzulegen, etwa die Krebsbehandlung Ihres Kindes zu beenden. Dinge, die vor der Krebsdiagnose wichtig erschienen, machen möglicherweise Platz für neue Prioritäten, etwa, mehr Zeit gemeinsam als Familie zu verbringen. Es kann jedoch für Ihre Zukunftsperspektiven hilfreich sein, wenn Sie einige Ziele nur zurückstellen, anstatt sie ganz auszutauschen.
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