Mit der Familie und Freunden über Krebs sprechen

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Die Auswirkungen einer Krebserkrankung auf Ihre Beziehung zu Freunden und Familienmitgliedern können sehr unterschiedlich sein und hängen von der Enge der jeweiligen Beziehung ab. Unterschiedliche Familien kommunizieren unterschiedlich und gehen unterschiedlich mit solchen Belastungen um. Denken Sie daran, wie Ihre Familie in einer Krise reagiert und wie die Familienmitglieder mit anderen schwierigen Situationen umgegangen sind. Das hilft Ihnen, sich eine Strategie zurechtzulegen, wie Sie die Nachricht verkünden und um Unterstützung bitten können.

Rechnen Sie damit, dass Beziehungen sich verändern

Viele Menschen haben wenig Erfahrung mit lebensbedrohlichen Krankheiten. Sie wissen möglicherweise nicht, was sie sagen oder wie sie sich verhalten sollen. Bei einigen löst es möglicherweise Ängste aus, wenn sie erfahren, dass Sie Krebs haben. Andere haben vielleicht einen geliebten Menschen durch Krebs verloren und Ihre Diagnose kann schmerzhafte Erinnerungen wachrufen. Deswegen können Ihnen einige Freunde und Verwandte möglicherweise nicht die Unterstützung bieten, die Sie sich wünschen.

Auch wenn es Ihnen schwerfällt, sollten Sie versuchen daran zu denken, dass ihre Reaktionen durch frühere Erfahrungen und Verluste bestimmt sein können und nicht unbedingt ihre Gefühle Ihnen gegenüber widerspiegeln. Einige Freunde und Familienmitglieder distanzieren sich möglicherweise von Ihnen, aber andere werden Ihnen während Ihrer Krankheit überraschend viel körperliche und emotionale Unterstützung bieten.

Übernehmen Sie bei Gesprächen die Führung. 

Einige Freunde und Familienmitglieder werden möglicherweise versuchen, Gesprächen mit Ihnen aus dem Weg zu gehen, weil sie nicht wissen, was sie sagen sollen. Andere vermeiden vielleicht Gespräche über Krebs, weil sie Angst haben, Sie dadurch aufzuregen. Wenn Sie über Ihre Krebserkrankung sprechen möchten, sprechen Sie das Thema bei Ihren Freunden und Ihrer Familie an. Lassen Sie sie wissen, dass es in Ordnung ist, darüber zu sprechen. Versichern Sie ihnen, dass Sie keine Antworten erwarten und sich nur wünschen, dass sie Ihnen zuhören und versuchen, Ihre Gefühle verstehen. Genauso ist es in Ordnung, wenn Sie den Menschen sagen, dass Sie nicht über Ihre Krebserkrankung sprechen möchten. Manchmal möchten Sie vielleicht über andere Dinge reden oder einfach gemeinsam mit Ihren Freunden lachen.

Lassen Sie sich von anderen helfen. 

Freunde und Verwandte sind sich oft nicht sicher, wie sie Ihnen helfen können. Manchmal sind ihre Versuche zu helfen unangebracht, aber sie sind eigentlich immer gut gemeint. Manchmal fühlen Sie sich von den vielen Anrufen, Besuchen und Ratschlägen überfordert. Es kann sich so anfühlen, als würden Sie andere unterstützen, wenn eigentlich Sie und Ihr Kind Unterstützung benötigen. Seien Sie direkt und sprechen Sie detailliert über Ihre Bedürfnisse. Erstellen Sie eine Liste mit Aufgaben, die andere Menschen für Sie erledigen können. Sie können Freunde und Verwandte beispielsweise bitten, die Wäsche zu übernehmen, mit dem Hund spazieren zu gehen oder andere über Ihre Fortschritte auf dem Laufenden zu halten. Sie können auch einfach sagen: „Es hilft schon zu wissen, dass ihr da seid.“

In besonders stressigen Zeiten hilft es, wenn Sie einige Freunde oder Verwandte bitten, Informationen darüber, wie es Ihnen geht, an die restliche Verwandtschaft und den Freundeskreis weiterzugeben. So müssen Sie nicht nur mit weniger Menschen sprechen, Sie helfen anderen auch, Ihre Lage zu verstehen und Sie und Ihre Familie zu unterstützen. Einige Eltern richten einen E-Mail-Verteiler oder Blog für die Menschen ein, die wissen möchten, wie es läuft.

Setzen Sie Grenzen.

Möglicherweise stellen Sie fest, dass Sie wohlmeinende, aber überfürsorgliche Verwandte haben, die es Ihnen eher schwerer machen. In diesem Fall müssen Sie oder ein nahestehendes Familienmitglied diesem Menschen Grenzen setzen. Das kann schwierig sein, aber es ist am besten, wenn Sie direkt sind und ihm genau sagen, was hilfreich und was nicht hilfreich ist. Das können Sie beispielsweise so ausdrücken:„Ich freue mich, dass du dir so viel Zeit nimmst. Aber es strengt mich zu sehr an, wenn du jeden Tag hier bist. Am besten hilft es mir, wenn du mich am [hier einen bestimmten Tag oder eine bestimmte Uhrzeit einfügen] besuchen kommst.“

Beteiligen Sie sich weiterhin an gesellschaftlichen Aktivitäten. 

Versuchen Sie, so viel gesellschaftlichen Kontakt wie möglich mit Ihren Freunden und Ihrer Familie zu pflegen. Ihre Freunde nehmen möglicherweise an, dass Sie nicht zu gesellschaftlichen Anlässen eingeladen werden möchten. Lassen Sie sie ruhig wissen, dass Sie sie weiter einladen können, wenn Sie das möchten. Teilen Sie ihnen aber auch mit, welchen körperlichen Einschränkungen Sie unterliegen. Normalerweise planen Freunde und Verwandte gern ruhigere Aktivitäten, z. B. Kinobesuche oder gemeinsames Kochen bei Ihnen zu Hause. Sie sollten auch keine Skrupel haben abzusagen, wenn Sie körperlich oder emotional erschöpft sind.

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